Was ist PMR?

Die PMR (Progressive Muskelentspannung) gehört zur Gruppe der körperorientierten Entspannungsverfahren. Die Methode wurde von dem Physiologen Edmund Jacobson entwickelt. Er erkannte bei seinen Studien, dass durch den Wechsel von muskulärer Anspannung und Entspannung der Muskeltonus erheblich unter das normale Niveau gesenkt werden kann und dass mit der Absenkung des Muskeltonus das Gefühl tiefer Entspannung erlebbar wird. Voraussetzung ist, dass der Übende lernt, den Unterschied zwischen beiden Zuständen zu differenzieren. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf das muskuläre Tun an, sondern auf die Achtsamkeit, mit der wir unser Bewusstsein auf diesen Vorgang richten. Der Ansatz der PMR beruht erweitert auf der Wechselwirkung zwischen psychischen und muskulären Spannungszuständen. Es besteht ein gut abgesicherter Zusammenhang zwischen psychischer Erregtheit, Angst, Unruhe, Gespanntheit und Gehemmtheit einerseits und der Tonuserhöhung der Muskulatur andererseits. PMR hat sehr viele positive Wirkungen auf Deine Gesundheit. Bei einer der folgenden akuten Erkrankungen (siehe unten) solltest Du die entsprechenden Muskelgruppen auslassen und falls Du Dir unsicher bist kurz Rücksprache mit Deinem Arzt halten.

Folgende Vorteile und positive Wirkungen können durch PMR eintreten
  • Muskuläre und vegetative Spannungsregulierung bzw. Harmonisierung:
    • neuromuskuläre Veränderungen (Abnahme des Muskeltonus, Veränderung der Reflextätigkeit)
    • kardiovaskuläre Veränderungen (periphere Gefäßerweiterung, geringfügige Verlangsamung des Pulsschlages, Senkung des arteriellen Blutdrucks)
    • respiratorische Veränderungen (Verlangsamung der Atemfrequenz, Gleichmäßigkeit der einzelnen Atemzyklen, Abnahme des Sauerstoffverbrauchs)
    • elektrodermale Veränderungen (Zunahme Hautleitfähigkeit)
  • psychische und physische Entspannung / Wechsel An- und Entspannung
  • Konzentrationssteigerung (Abschalten, Abschirmen)
  • mentale Frische, nach dem Üben stellt sich ein Gefühl des Ausgeruht Seins sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht ein
  • Außenreize können weniger Reaktion auslösen
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung / Bewegungsoptimierung
Erkrankungen, bei denen Du bestimmte Übungen auslassen solltest
  • Kreuzschmerz
  • Myositis (Entzündung der Skelettmuskulatur)
  • akute Magen-Darm-Trakt Erkrankungen (z.B. Morbus Crohn)
  • akutes Muskelrheuma
  • akute Arthritiden (Gelenkentzündung)
  • dekompensierter Hypertonus (entgleister Bluthochdruck)
  • grenzkompensierte Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Aortenaneurysma (krankhafte, örtliche begrenzte Erweiterung eines Blutgefäßes)
  • bestimme psychische Erkrankungen, bei denen Spannungsverlust vermieden werden soll (dissoziative Störungen wie Multiple Persönlichkeitsstörungen, Derealisation, Depersonalisation, Dissoziative Fugue u.ä.)

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